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bauten für gewerbe und industrie, verkehrsgünstig an knotenpunkten
gelegen, sind zumeist das tor zur stadt. ausgegliedert und vorgelagert,
bilden sie einen ansehnlichen müllhaufen an belanglosen materialanhäufungen
entlang den einfallstrassen. flächenintensiv auf erweiterung bauend,
als landmarken weithin sichtbar, sind sie die vorhut weiterer
ansiedlungen, die zwangsläufig nachziehen, und bieten damit scheinbar
die normgebung auch für die qualität der anschliessenden bebauung.
gewerbearchitektur ist immer noch geprägt von rein funktionalen
anforderungen. Die klimahülle ist dabei unproduktive notwendigkeit
und der zur freien verfügung gestellte naturraum wird damit zur
extensiven umwelt degradiert und zugekleckert. der fehlenden
ordnung und übereinstimmung von produkt, arbeitsorganisation und
produktionsstätte wird mit einer derben farbpalette, unterschiedlichsten
materialkostproben und musterzusammenstellungen wildester werbegrafik
begegnet. diese an sich nicht neue und schon seit längerem etablierte
architektonische und kulturelle geisteshaltung, stellt die frage
nach der motivation der verpackungsqualität, da die an sich positiven
anforderungen an gewerbe-bauten, flexibilität, d.h. umnutzungsfähigkeit,
umbaubarkeit und rückbaubarkeit, sowie die allgemeinen standorte,
entsprechend der gängigen gebietsausweisung eben und ausserhalb
jeder orts- und randbindungen, doch ein höchstmass an freiheiten
bieten. dieser, nicht nur im gewerbebau zu findende verlust der
qualität , macht es um so notwendiger die qualität wiederzugewinnen.
eine massgebliche qualität von bauwerken ist deren konstruktion.
davon ausgehend, daß die konstruktion formbildend ist und das
material die konstruktion bestimmt, muss die form materialabhängig,
die begrenzung der form durch das material definiert sein.
auswahl
jedes material (holz, stein, metall, kunststoff), besitzt eigene
regeln. strukturelle, materialeigenen regeln (z.B. massiv, leicht,
gestreckt, gedrungen), sowie formbildende begrenzungen aus der
weiterverarbeitung und ordnungsmerkmale in abhängigkeit der fügungen
(schrauben, nageln, giessen, kleben, etc.).
ausgewählte materialien, ausgewählte details zu materialgerechter
konstruktion von dach, wand, fussboden, öffnung, müssten dann,
materialgerecht zusammengesetzt, zu einer eindeutigen, selbstverständlichen
und unverwechselbaren, qualitätvollen architekturform führen.
sampler
innerhalb des zur verfügung gestellten arbeitsraumes
1/004 (sampler) sollen in kleinen gruppen die randbedingungen
, ordnungsmerkmale und potentiale der materialien gesammelt, ausgewertet
und und dokumentationsfähig aufbereitet werden.
dabei geht es darum, materialabhängige und materialtypische details
von flächenbegrenzungen , dach, wand, boden, ecke, öffnung, zusammenzustellen.
remix
mit hilfe der bewerteten sammlung wird anschliessend an hand eines
frei gewählten oder angebotenen raumprogrammes für einen gewerbebau
von ca. 2000 qm nutzfläche, z.B. zimmerei, supermarkt, kfz-werkstatt
etc., die richtige form, einschließlich ihrer begrenzungen, generiert,
d.h. logisch zusammengesetzt, und abhängig von einer notwendigen
grössenvarianz von ca. +/-30% zu einem qulitätsvollen gewerbegebiet
addiert. |
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