Prädikatenlogische Theorien (erster Stufe) sind Mengen geschlossener Formeln, die auch alle, aus eben dieser Menge logisch folgerbaren Formeln enthalten. Diese Definition und die folgende Bemerkungen stammen aus den Folien (Meyer 2013) zur Vorlesung Logik. Wenn im Folgenden von Theorien und (geschlossenen) Formeln gesprochen wird, sind Formeln und Theorien über einer Signatur S gemeint.
Ich werde nun einige Beweise über Theorien und unter Verwendung der vorgestellten Definitionen vorstellen.
Sei T eine inkonsistene Theorie. Nach Definition enthält T sowohl die Formel A als auch ¬A. Somit ist T unerfüllar und jede geschlossene Formel kann daraus gefolgert werden. Nach der Defition von Theorien sind diese Formeln auch alle in der Theorie enthalten. Folglich ist jede inkonsistene Theorie gerade die Menge aller geschlossenen Formeln (einer Signatur S).
Wäre die Theorie eines Modells inkonsistent, würde sie sowohl A als auch ¬A enthalten. Dies kann jedoch nicht sein, da das Modell ja nur eine der beiden Formeln erfüllen kann und somit kann auch nur eine der beiden Formeln in der Theorie dieses Modells sein.
Wäre eine Theorie eines Modells nicht vollständig, gäbe es eine Formel A so, dass weder A noch ¬A in der Theorie sind. Erfüllt das Modell die Formel A nicht, muss es ¬A erfüllen und ¬A wäre in der Theorie des Modells.
Ist eine Theorie aufzählbar axiomatisierbar, so lässt auch durch Verwendung des deduktiven System F die Theorie selbst aufzählen. Da die Theorie vollständig ist, wird nach endlicher Zeit A oder ¬A beim Aufzählen genannt. Dann kann der Entscheidungsalgorithmus halten und entsprechend antworten.
Behauptung:Eine Theorie Σ ist vollständig ⇔ mit jeder geschlossenen Formel A ist TΣ ∪ {A} oder TΣ ∪ {¬A} inkonsistent
„⇒ “: Da die Theorie vollständig ist, betrachtet folgende Fallunterscheidung alle möglichen Fälle (für jede geschlossene Formel A):
„⇐ “: Für jede geschlossene Formel A ist TΣ ∪ {A} oder TΣ ∪ {¬A} inkonsistent.