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[Zielgruppe:Allgemein]
Offener Brief zur geplanten Fusion der TU Kaiserslautern

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Offener Brief zur geplanten Fusion der TU Kaiserslautern

Offener Brief zur geplanten Fusion der TU Kaiserslautern mit dem Univ.-Standort Landau an den Minister für Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur des Landes Rheinland-Pfalz, Herrn Prof. Dr. Konrad Wolf


Als ehemalige Professoren der TU Kaiserslautern haben wir mit großem Erstaunen die Meldung aufgenommen, dass die Landesregierung von Rheinland-Pfalz am 12. Februar 2019 beschlossen hat, die TU Kaiserslautern bis 2022 mit dem Standort Landau der Univ. Koblenz-Landau zu fusionieren.

Wie der Senat der TU Kaiserslautern (siehe dessen Stellungnahme vom 13.02.2019) sind auch wir empört darüber, dass diese Entscheidung erfolgte, ohne dass vorher die Betroffenen - insbesondere die Professoren und Studierenden, aber auch der Senat und der Hochschulrat - in angemessener Weise eingebunden wurden. Diese "Verordnung von oben", von Minister Wolf als wichtigste hochschulpolitische Entscheidung der letzten Jahrzehnte bezeichnet, halten wir weder für überzeugend noch für wegweisend. Eine Fusion der TU Kaiserslautern mit dem Standort Landau kann unseres Erachtens nicht aus den Empfehlungen der Expertenkommission "Hochschulzukunftsprogramm Rheinland-Pfalz" abgeleitet werden; die Kommission geht nicht weiter, als eine Verstärkung der hochschulübergreifenden Kooperationen zu empfehlen. Die Landesregierung hat ihre Entscheidung bisher nicht mit einer begründenden Argumentation unterlegt.

Das durch intensive kooperative Arbeit über die letzten 50 Jahre erreichte hohe, international anerkannte Ansehen der TU Kaiserslautern als Forschungsstandort würde unseres Erachtens durch die Fusion mit einer erziehungswissenschaftlich ausgerichteten Hochschule erheblich geschwächt werden. Synergien sind dabei nur ansatzweise zu erkennen. Das erzwungene Andocken eines Universitätsstandortes mit stark verschiedenem Profil und vergleichsweise geringen Forschungsaktivitäten an eine forschungsstarke Technische Universität ist ein Affront, der allen Gepflogenheiten des Umgangs von Wissenschaftsministerien mit den wissenschaftlichen Institutionen in ihrem Verantwortungsbereich zuwiderläuft. Aus dem Bericht der o.g. Expertenkommission zitieren wir: "...das Land sollte mit der Univ. Koblenz-Landau und potenziellen Partnerinnen und Partnern in der Region in den Dialog treten." Ein derartiger Dialog hat offensichtlich nicht stattgefunden.

Aus tiefer Verbundenheit mit der TU Kaiserslautern und aus Sorge um ihre Zukunft appellieren wir an die politisch Verantwortlichen, die Entscheidung vom 12. Februar 2019 zu überdenken und zu korrigieren.

18.02.2019

Unterzeichnete ehemalige Professoren:

Dietmar Achilles, Hans-Jürgen Avenhaus, Walter Baier, René Beigang, Klaas Bergmann, Wolfgang Böhm, Werner Dankwort, Joachim W. Deitmer, Wolfgang Demtröder, Dietmar Eifler, Horst Ermel, Jürgen Franke, Horst W. Hamacher, Volker Hans, Dieter Hellmann, Hermann Heinrich, Hartmut Hotop, Hans Kahlen, Dieter Kespohl, Hans Kistenmacher, Cornelius G. Kreiter, Hans-Georg Kuball, Klaus Madlener, Gerd Maurer, Martin Maier, Wilfried Meyer, Werner Müller, Jürgen Nehmer, Dieter Nelles, Helmut Neunzert, Hans Oechsner, Madhukar Pandit, Fritz Preuss, Wieland Ramm, Michael Richter, Peter Hartmut Rosenberg, Werner Rühl, Otto J. Scherer, Hans Schmoranzer, Eberhard Schock, Hartmut Topp, Günter Trautmann, Wolfgang Trommer, Antonin Vancura, Elmar Vilsmaier, Siegfried Wendt, Hanns Stefan Wüst, Dieter Wüstenberg, Heinrich Zankl.


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Absender: Prof. Dr. Hartmut Hotop, ehemals Fachbereich Physik